10 Finger blind Tastenschreiben

Tastschreiben am PC

Das Tastschreiben – auch als Maschinenschreiben oder 10-Finger-Blindschreiben bekannt – hat Vorteile für Kinder und Erwachsene, also für jeden, der häufig Texte schreiben muss.

Wer mit zehn Fingern schreibt, ist auf jeden Fall schneller – und vor allem weniger angespannt. Der Schreibende nimmt die ergonomisch korrekte Haltung ein und beugt so späteren Berufserkrankungen wie Rückenproblemen oder Sehnenscheidenentzüdungen vor. Auch die Beanspruchung der Augen ist geringer. Sie wandern nicht ständig zwischen Vorlage und Tastatur hin und her. Vor allem aber kann man sich viel besser auf die Inhalte konzentrieren, denn der Schreibvorgang läuft unbewusst ab.

Das 10-Finger-Tastschreiben sollten Kinder am Ende der Grundschulzeit oder spätestens im 5. Schuljahr erlernen. Kinder spielen heutzutage schon sehr früh am Computer. Wenn sie nicht systematisch lernen, die Tastatur zu bedienen, gewöhnen sich die Schüler schnell falsche Schreibtechniken an. Die Umstellung ist dann schwierig.

Häufig taucht die Frage auf, ob den Kindern beim Schreiben mit dem Computer nicht die Übung im Schreiben mit der Hand fehlt. Eins steht fest: Die Kinder werden immer früher lernen, mit dem Computer zu arbeiten – ob richtig oder falsch. Es soll nicht eine Kulturtechnik durch die andere ersetzt werden. Aber das Tastschreiben hat nachweislich positiven Einfluss auf das Schreiben insgesamt. So wird die Rechtschreibung durch das Buchstabe-für-Buchstabe-Schreiben verbessert. Außerdem sollen die Kinder ja nicht nur das Schreiben auf dem Computer lernen. Es sollen auch nach der Beherrschung der Tastatur Inhalte wie das richtige Schreiben von Briefen oder die Gestaltung eines Lebenslaufes vermittelt werden.

Die Forderung, das Tastschreiben zum Unterrichtsfach zu machen, hat bei den Kultusministerien in Deutschland zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. In einigen Bundesländern bieten die allgemein bildenden Schulen bereits Arbeitsgemeinschaften an. In anderen Ministerien aber hat man – so scheint es zumindest – noch gar nicht verstanden, worum es geht. Da sitzen hochbezahlte Politiker, Fachkräfte und Beamte, die selbst noch mit zwei Fingern „tippen“.

Ein Umdenken ist nötig, da der Computer schon jetzt und auch künftig einen anderen Stellenwert in der Arbeitswelt der Zukunft eingenommen hat und einnehmen wird. Das Problem ist, dass Versäumnisse erst mit einer Verzögerung von zehn Jahren deutlich werden. In den Vereinigten Staaten ist es längst selbstverständlich, dass alle Kinder Tastschreiben lernen. In einem Fernsehbeitrag über Computerspezialisten in Indien fiel auf, dass sie alle das Zehn-Finger-System beherrschen. Bei uns in Deutschland wird darüber geklagt, dass Arbeit zu teuer ist. Das liegt nicht zuletzt daran, dass nicht rationell gearbeitet wird. Man schätzt, dass hierzulande höchstens 50 % all derjenigen, die täglich am Computer sitzen, die Tastatur beherrschen.

Ein Wort speziell an die Kinder:

… mit Leichtigkeit bedient ihr eure Stereoanlage, programmiert den Videorecorder und erfreut euch an Computerspielen. Aus diesen Erfahrungen wisst ihr, dass technische Geräte nur Anweisungen des Menschen befolgen. Zweck dieser Errungenschaften war es, den Menschen von Routinearbeiten weitgehend zu entlasten und wiederkehrende Arbeitsabläufe schneller und fehlerfrei zu organisieren.

Unser kompliziertes Gemeinwesen erfordert inzwischen so viele Informationen, dass deren Austausch sehr schnell und fehlerfrei erfolgen muss. Um diese Forderung zu erfüllen, werden heute viele Informationen mit Maschinen erfasst, verarbeitet und ausgegeben. Die Eingabe von Daten soll möglichst schnell erfolgen, damit die Vorteile des Computers voll genutzt werden können. Das heißt, auch der Mensch muss sich eines Systems bei der Datenerfassung bedienen, das für ihn Entlastung und Erleichterung bietet: Die Texterfassung erfolgt im 10-Finger-Tastsystem ohne ständige Kontrolle des Bildschirms mit den Augen. Textverarbeitungssysteme erlauben zwar Fehlerkorrekturen, doch erspart Schreibsicherheit diesen zusätzlichen Arbeits- und Zeitaufwand.

Nur schlaue Köpfe wissen die Vorteile des Tastschreibens anzuwenden. Gehöre auch du dazu!